Schulzentrum Stockbrünnele Böblingen
Das Schulzentrum Stockbrünnele in Böblingen vereint die bisher getrennte Friedrich-Schiller-Realschule und die Theodor-Heuss-Werkrealschule in einem Gebäude.
Die neue, vierzügige Schule bietet Raum für 750 Schüler*innen und reiht sich dabei an die Bestandsbauten auf dem Schulgelände an. Gleichzeitig bleibt die städtische Frischluftschneise erhalten – ein zentraler Aspekt der städtebaulichen Setzung.
Die Haupterschließung der Schulen erfolgt von der Kremser Straße aus über separate Eingänge an der Süd-Ost-Fassade. Jede Schule verfügt über ein großzügiges dem Innenhof angeschlossenes Treppenhaus mit Aufzugsanlage. Über den tieferliegenden Werk- und Kunsthof im Sockelgeschoss ist eine separate Anlieferung möglich. Alle Zugänge und Wege entsprechen den Anforderungen an die Barrierefreiheit.
ProjektSchulzentrum Stockbrünnele Böblingen
StandortKremser Straße 5
71034 Böblingen
BauherrStadt Böblingen
StatusFertiggestellt 08/2025
BGF18.000 m² | BRI69.000 m³ |
Leistungsphasen1–8 |
Bilder© Achim Birnbaum
Nutzungskonzept
Die Klassenräume wurden jeweils L-förmig angeordnet und bilden durch ihre Anordnung einen gemeinsamen Innenhof. Der Innenhof mit im EG angrenzender Schüler-Mensa lässt beide Schulen in diesem Bereich verschmelzen, und bietet hier einen individuellen Ort für Austausch und Kommunikation aller Schüler*innen.
Neben 45 Fachräumen – darunter Musikräume, Lehrküchen, und Naturwissenschaftsbereiche – bieten begrünte Loggien und der Dachgarten im 4. Obergeschoss Raum für Kommunikations-, Lern- und Rückzugsbereiche. Ein Schulgarten direkt an den Lehrküchen sowie ein multifunktionaler Werkhof zwischen Neubau und Bestandsmensa erweitern die pädagogischen Möglichkeiten auch im Außenraum.
Das pädagogische Raumkonzept basiert auf dem Modell „Klassenraum Plus“: Klassenzimmer teilen sich jeweils einen Differenzierungsraum mit Sichtbeziehung. Großzügige Flure mit offenen Lernlandschaften und flexible Raumzonen ergänzen das Angebot.
Tragwerk
Das Schulzentrum wurde in Holzhybridbauweise errichtet: Während Sockel- und Erdgeschoss sowie die Treppenkerne in Stahlbeton ausgeführt sind, bestehen die Obergeschosse aus vorgefertigten Massivholzelementen (Brettschichtholzdecken, Brettsperrholzwände). Über 2.900 m³ Holz kamen zum Einsatz. Die hohe Vorfertigung ermöglichte eine trockene, schnelle Bauweise und reduzierte die Bauzeit erheblich.
Energiekonzept und Nachhaltigkeit
Für das Schulzentrum wurde ein Energiekonzept entwickelt, welches neuste Maßstäbe für nachhaltigen Schulbau beinhaltet. Darunter:
- Energieversorgung: Fernwärme aus dem städtischen Netz
- Lüftung: Zentrale, CO₂-gesteuerte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
- Photovoltaik: 190 kWp PV-Anlage mit Batteriespeicher auf dem Dach zur Eigenstromerzeugung.
- Begrünung: Begrünung der Außenfassade, der Dächer, Loggien sowie im Innenhof
- Wasserwirtschaft: Regenwassernutzung über Zisterne zur WC-Spülung und Bewässerung der Außenanlagen.
- Haustechnik: KNX-gesteuerte LED-Beleuchtung, flächendeckendes WLAN, Sicherheits- und Alarmtechnik gemäß aktuellen Standards.
- Baustoffe: Verwendung nachhaltiger und schadstofffreier Baustoffe








