Zuschlag: Landratsamt Esslingen
In Esslingen entsteht in bester Lage direkt am Neckar ein Bürogebäude mit 675 Arbeitsplätzen, Besprechungsräumen, Sitzungssälen,
Kantine, KiTa u.v.a. Das neue Landratsamt wird nach DGNB Gold Standards gebaut mit Umsetzung von geschlossenen Stoffkreisläufen
nach dem Cradle-to-Cradle Prinzip sowie einem nachhaltigen Energiekonzept mit Photovoltaik-Anlage und einer durch Neckarwasser
gespeisten Wärmepumpe.
ProjektNeubau Landratsamt Esslingen
StandortEsslingen
BauherrLandkreis Esslingen
Statusin Planung
BilderBFK architekten
Der angrenzende Merkelpark, das Neckarufer und der Hammerkanal prägen den Ort. Aus der Zufahrtsrichtung entsteht eine klare Blick- und Wegebeziehung über einen großzügigen Vorplatz zum Haupteingang, der sich zum Park hin öffnet. Gleichzeitig wird der Verkehr in die Tiefgarage frühestmöglich abgeleitet und eine separate Zufahrt für die Kita angelegt. So erhält die Kita eine eigene Adresse mit optimaler Ausrichtung zu ungestörten Grünflächen und Blick auf den Neckar.
Die Höhenstaffelung der Gebäudestruktur lässt das bestehende Hochhaus Teil einer Gesamtfigur werden, die in ihrer Form an eine liegende 8 erinnert. Die Gebäudeform erzeugt so eine größtmögliche Flächenflexibilität und ermöglicht die Ausrichtung der meisten Arbeitsplätze nach außen zum Park oder zum Neckar. Die großzügigen Innenhöfe bieten attraktive Belichtungsmöglichkeiten mit Blick auf intensiv begrünte Dachflächen.
Wesentliche Bedeutungspunkte des Landratsamtes werden von der Neckarseite aus sichtbar gemacht. Der politische Bereich wird über eine „Neckarlounge“ mit Außenbereich zum Neckar geöffnet und wird zum verbindenden Element der Veranstaltungsräume. In den Abendstunden, in denen auch häufig Sitzungen stattfinden, ist die politische Aktivität mit Fernwirkung bis zur B10 von außen erkennbar.
Beim Betreten des Gebäudes wird der Besucher von einem großzügigen, lichtdurchfluteten 2-geschossigen Foyer empfangen, um das sich die Öffentlichkeitsfunktionen gruppieren. Hier bündeln sich die Wege mit direkter Anbindung an den Haupterschließungskern, den Verbindungsgang zum Bestandsbau und die Zulassungsstelle. Das Foyer bildet die Nahtstelle der beiden Baukörper und öffnet sich zum Neckar mit einem über zwei Geschosse reichende Neckarschaufenster. Der Verbindungssteg im 1. Obergeschoss verläuft entlang der Neckarfassade. Dadurch wird im öffentlichen Bereich die Beziehung zum Neckar erlebbar. Im Erdgeschoss wird ein Außenaufenthaltsbereich angeboten, der aus dem Foyer heraus genutzt werden kann.
Die Fassadenstruktur wird von vorgesetzten vertikalen Lisenen geprägt. Der Haupteingang, das Foyer und die Fügefuge der Baukörper werden durch eine flächige Glasfassade subtil betont. Zusätzlich gibt es an den zwei „politischen Orten“ des Gebäudes Zäsuren in der Kubatur. Der politische Bereich im Erdgeschoss wird durch die Neckarloggia nach außen geholt. Die Büros erhalten eine raumhohe Festverglasung, ein seitliches Metallpaneel mit Öffnungsfunktion zur Lüftung, ein horizontales Deckenpaneel sowie einen außenliegenden Lamellenraffstore. Auf der Süd- und Südostseite des Gebäudes sind in die Deckenpaneele und in die seitlichen Öffnungspaneele die Photovoltaikelemente integriert.