Wettbewerb: Bürogebäude – Fellbach
Lage / Städtebau
Das Grundstück des neuen Verwaltungsbaus befindet sich an der Kreuzung der Höhenstraße Ecke Wilhelm-Pfitzer Straße in einem sehr heterogenen Gewerbegebiet.
Aus nördlicher Richtung kommend bildet das Grundstück den Auftakt zum anschließenden Gewerbegebiet. Eingebettet zwischen Bahnlinie, Parkhaus und Musterhaussiedlung bietet das Umfeld nur wenig städtebauliche Bezugspunkte. Lediglich das Gebäude der Höhenstraße 21 setzt mit seiner Gebäudehöhe einen baulichen Akzent.
Aufgrund dieser städtebaulichen Rahmenbedingungen, verlangt der neue Verwaltungsbau eine Eigenständigkeit, welche sich auch Quartiersprägend auf sein Umfeld auswirken sollte.
Der städtebauliche Entwurfsansatz basiert zunächst auf der Grundidee einer Blockrandbebauung mit zwei Innenhöfen. Dieser Ansatz bietet zum einen eine maximale Grundflächenausnutzung und definiert eine klare städtebauliche Kante zu der heterogenen Gebäudeumgebung. In einem zweiten Schritt wurden entlang des mittleren Baukörpers die beiden Gebäudehälften verschoben. Damit wird die Länge des Gebäudes aufgelöst, der Gesamtbaukörper gegliedert und es entstehen zwei unterschiedlich nutzbare Platzsituationen. Mit Hilfe einer leichten Verdrehung der Gebäuderiegel weiten sich die beiden Innenhöfe auf, reagieren auf die städtebauliche Kante des bestehenden Parkhauses und verschmälern die Gebäudefläche zu den angliedernden Musterhausareal. Der städtebauliche Schwerpunkt liegt mit Hilfe eines Hochhauses entlang der Höhenstraße. Das Hochhaus ist nicht nur der Kopf und die Adresse des neuen Verwaltungsgebäudes, sondern bildet im Spannungsfeld der städtebaulichen Situation den gewünschten städtebaulichen Bezugspunkt.
Das Gebäude bietet mit sechs Zugängen die Möglichkeit, bis zu sieben unabhängige Nutzungseinheiten mit unmittelbarer Verbindung zur Tiefgarage zu abzubilden. Eine zentrale Erschließungsachse, welche die Gebäudespangen im EG miteinander verbindet, ermöglicht eine Abgrenzung der öffentlichen Flächen, wie Gastronomie und Eingangsbereich.
Bürozonen
In den Bürozonen lassen sich aufgrund der Gebäudetiefe von ca. 16m unterschiedliche Bürowelten realisieren. Je nach Wahl der Bürotiefen entstehen unterschiedlich nutzbare Kombizonen. In diesen Kombizonen bieten sich unterschiedliche Nutzungen wie z.B.: Teeküchen, Sozialräumen, offene und geschlossene Besprechungszonen, Lagerzonen; Arbeitsplätze, Telefonboxen etc. an.
Energiekonzept
Das Energiekonzept sieht einen geringen Einsatz von Ressourcen und Energie vor. Die Versorgung mit Wärme und Kälte basiert auf einer reversiblen Luft-Wasser Wärmepumpe (WP/KM) mit natürlichem Kältemittel, die im Sommer zur Kälteerzeugung und im Winter zur Heizung dient. Im Winter wird außerdem die Abwärme der Server genutzt. Zur Abdeckung der Spitzenlast wird ein Gas-Brennwertkessel eingesetzt. Die BKT wird im Sommer nachts abgekühlt und dient als Kältespeicher. Verbesserte Dämmung der Gebäudehülle, 3-fach-Verglasung, außenliegende Raffstores, Betonkerntemperierung (BKT), Lüftungsgeräte mit hoher Wärmerückgewinnung sorgen für einen hohen thermischen Komfort.