4. Platz: Feuerwehr Möglingen
Lage / Erschließung
Von Möglingen aus kommend liegt die neue Feuerwache rechterhand an der Landesstraße 1110 in Richtung Stuttgart-Stammheim. Die solitäre Lage sowie die Größe des Grundstücks bieten die Voraussetzung, die neue Feuerwache als eingeschossigen Baukörper mit rechteckiger Grundform auszubilden. Der Übungsturm liegt abgerückt in der südwestlichen Ecke und ist, von allen Richtungen aus, eine gut sichtbare Landmarke, sowie einen räumliche Fassung für den Fahrzeughof. Das Gebäude ist klar als Feuerwehrhaus erkennbar ohne sich über eine versiegelte Hoffläche und Torfront Richtung Straße zu präsentieren.Erschlossen wird das Gelände für PKW und Fahrradfahrer über die bereits vorhandene Zufahrt am nördlichen Ende des Grundstücks. Die Alarmausfahrt befindet sich am südlichen Ende des leicht abfallenden Grundstücks.Die Positionierung an dieser Stelle ermöglicht den Einsatzfahrzeugen eine ebenerdige Ausfahrt auf die Landstraße.
Architektur
Der flache Baukörper mit einfacher, klarer quadratischer Grundform liegt ruhig in der Landschaft. Adressbildend wirkt der Vorhof in Richtung Parkplatz, der durch seine umlaufende Überdachung Teil des quadratischen Dachs wird. Er ist einladender Eingangsbereich zum Schulungsraum, qualitätsvoller Aufenthaltsbereich, Veranstaltungsort und Fahrradüberdachung gleichermaßen. Über dem eingeschossigen Baukörper liegt ein flaches Betondach, das zum einen durch die Öffnung des Vorhofs und zum anderen durch einen erhöhten Bereich an der gegenüberliegenden Seite akzentuiert wird.
Der erhöhte Bereich ermöglicht die nötige Raumhöhe für die Fahrzeughalle und durch die Oberlichter auch den zusätzlichen Lichteinfall von hinten. Die Fahrzeughalle ist so von allen Seiten optimal mit Tageslicht beleuchtet. Die natürliche Belichtung im übrigen Gebäude wird durch bodentiefe Holz-Alufenster mit außenliegendem Sonnenschutz ermöglicht. Die Sozialräume erhalten Oberlichter in der Dachfläche. Die Materialwahl der Fassade orientiert sich am Konstruktionsprinzip. Bis zur Höhe von 4,0mtr. wird Sichtbeton verwendet, der die Robustheit des Feuerwehreinsatzbetriebs widerspiegelt. Ab der Fuge zum Dach wird auch in der Außenfassade Holz verwendet. Im Innenausbau der Verwaltungs- und Schulungsbereiche findet ebenfalls Holz in der Boden- und Deckengestaltung Verwendung.
Konstruktion
Die Konstruktion folgt einem klaren Grundprinzip in der Verwendung der Materialien Holz + Beton. Bis 4,0mtr. Höhe ist die gesamte tragende Konstruktion aus Beton und damit robust und dauerhaft. Oberhalb dieser Höhenlinie wird ausschließlich Holz für die Trag- und Deckenkonstruktion verwendet. Tragende Betonwände umrahmen die Hauptfunktionsbereiche. Innerhalb dieser Zonen ist eine freie Raumeinteilung in Leichtbau möglich. Das Tragwerk der Fahrzeughalle wird aus Holzleimbindern auf Stahlbetonstützen/bzw.-wand gebildet. Die Dachdecken werden aus durchlaufenden Brettstapeldeckenelementen hergestellt. Die Dachflächen werden begrünt. Das Dach der Fahrzeughalle wird mit der erforderlichen Fotovoltaikfläche belegt.
Funktionen
Die Entscheidung, den Baukörper eingeschossig auszubilden, sowie die Ausrichtung innerhalb der quadratischen Grundform ermöglicht geradlinige funktionalen Abläufe im Einsatzfall. Die Einsatzkräfte gelangen direkt vom Parkplatz in das Gebäude, weiter in die Umkleide und in die Fahrzeughalle. Die Orientierung der Fahrzeughalle, wie auch des außenliegenden Waschplatzes weg vom nahegelegenen Wohnhaus, reduziert Schallemissionen. Die sonstigen Räume, wie Verwaltung, Besprechungsräume und Schulungsraum sind ringsum angeordnet mit Blick ins Grüne. Vom Vorplatz aus sind alle Funktionen mit direkten Zugängen erreichbar. Die Einsatzleitung hat einen optimalen Überblick über Zufahrt und Hofflächen, mit direktem Zugang in die Fahrzeughalle. Der Schulungsbereich orientiert sich in die Landschaft und erhält einen eigenen gestalteten Außenbereich, der Anschluss an die Übungsfläche hat.